Samstag, 10. April 2010

Glossing Nonsense

It's interesting how many nonsense poems of the Jabberwocky type (i.e., those which make use of nonsense neologisms) are either supplemented by a gloss or commentary of some kind, or themselves take the form of a gloss.

This suggests that for the authors part of the intention is not simply to destruct meaning, but to highlight the hermeneutic process - the transition from non-meaning to meaning (or the reverse, perhaps, as in Enzensberger's Goethe parody below). That the poems are not thought of as meaningless. As though the authors are afraid that the potential meaning in the poems would be lost without the act of providing a gloss.

This does not mean that the commentaries always provide a satisfactory explanation for the unknown words (sometimes they only obscure it further) but the claim to be able to interpret them seems to be important.

Without further ado, I present a couple of examples:

Kreubst du das Lerd (Hans Magnus Enzensberger, nach Goethe)

Kreubst du das Lerd, wo die Zertissen breun,
Im dischen Lurb die Gonten-Schaffeln geun,
Ein sichter Wold vom bluschen Hierzel waust,
Die Mespe strall und hiech der Leubahr staust,
Kreubst du es wirl?

Derfarn! Derfarn
Meut ich mit dir, o mein Gebeichler, zarn.

Kreubst du das Hieß? Auf Satzeln riest das Drauch,
Es glabscht der Suhl, es schappert das Gemauch,
Und Müsseldrehler strohn und spaun mich an:
Was hürscht man dir, du ampfes Kemd, gespran?
Kreubst du es wirl?

Derfarn! Derfarn
Meut ich mit dir, o mein Berasper, zarn.

Kreubst du den Bragg und seinen Weifelzerg?
Das Mohlmaar sämt im Nischel seinen Wärg,
Im Hunkeln wast der Drannen alsche Brist,
Es strift der Fauß und über ihn die Flißt;
Kreubst du es wirl?

Derfarn! Derfarn
Grapst unser Wärg! o Veichsler, leuß uns zarn!


Dichtung und Nachdichtung (Erich Fried)
I.
Kipp um Parine! Krüß dich an den Rih
Und Wiehlen sollen Kaul und Raul dir gröhn
Denn Deire ist geschlichtert tief im Pöhn
Warum auch ralpen fragt der Tarr doch: Wie?

Kull weiter! Halk den Bühelm gegen Nie!
Lirren und Birren macht die Polden schön.
Kann kein Gekaune unter ihrem Föhn
Dich filpen in die klante Raberie?

Uns weilt die Kalminei uns heilt die Bröhle...
Die Wurgern hassen und die Bimmer schallt
Weilieber kilbrig festre aus Artöle

Kalauros reitet wieder in den Wald
Und pilmert fraulinger in jamper Möle
Als kraspes Wiel das aller Gehm zertrallt

II.
Fall tiefer, Mädchen! Krumm dich um den Hund,
Und Räder mögen Stein und Bein dir strahlen
In diesen Adern, die mir Strafen malen!
Warum auch reden aud geteertem Grund?

Küß weiter, wirf dein Nimmer aus dem Mund!
Klirren und Schwirren läßt aus goldenen Schalen
Die Scherben tanzen, die mit Blättern zahlen. –
Und ihre Kranken fiebern dich gesund?

Uns bleibt die Litanei, uns heilt die Brühe.
Die Bürger hassen uns, die Glocke schallt,
Und fester klingt, und silbern, unsre Frühe.

Kalauros reitet wieder in den Wald
Und pilgert fraulicher durch tausend Kühe
Als kranker Schnee, den jeder Fußtritt ballt.

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