[In which I complain about German bureaucracies]
Das nächste mal, das jemand mir etwas über 'German efficiency' sagt, würde ich ihn bitten, mal in irgendeiner Behörde zu gehen, um etwas zu erledigen. Um ganz gerecht zu sein, wenn man das richtige Amt gefunden hat, sind die Beamte alle sehr höflich und kompetent, wissen genau, was sie von einem brauchen, und machen überhaupt keinen Ärger, was ich jedenfalls über die amerikanischen Bureaukraten nicht sagen könnte. Aber natürlich muss man erst mal wissen, wo man hin muss, und das ist gar nicht so einfach.
Ich hab die letzten drei Tage nur mit dem Versuch verbracht, die richtige Unterlagen zu bekommen und die dann an die richtigen Stellen abzuliefern. Erstmal einen Krankenversicherung bekommen. Aber dafür braucht man den Kontonummer, und das dauert noch einige Tage, bis der Konto läuft. Also dann nochmal bei der Krankenkasse melden. Dann wieder nach oben zur Wohnheimverwaltung. Die brauchen wiederum eine Bestätigung von der Einwohnermeldeamt. Und so weiter.
Wäre alles nicht so schlimm, aber die Stadtmitte, wo die Ämter sind, ist etwa 20-30 Minuten zu Fuß (abhängig davon, wie müde ich bin) von der Wohnung entfernt, und ich glaube, ich habe diese Strecke schon wenigstens acht mal gelaufen. Die Uni selbst kenne ich noch kaum, wohl aber die Strassen zwischen hier und dem Stadtzentrum.
Dazu ist es natürlich unmöglich, alles im voraus zu planen, um möglichst viel herumlaufen zu vermeiden, da die Ämter haben z.B. nur von 10:00-12:00 oder 13:00-15:30 Uhr offen, und wenn man erst spät nachmittags erfährt, dortdrüben muss etwas abgegeben werden, da bleibt nichts übrig, als bis morgen zu warten und wieder dahin zu laufen.
Und inzwischen muss man auch hin und wieder essen, was noch andere Schwierigkeiten bereitet. Da ich tagsüber unterwegs bin, müsste ich immer irgendwo etwas zum Essen kaufen, und das fällt mir immer schwer, aber besonders jetzt, wenn ich schon gestresst bin. Ich kann nämlich nicht essen (oder nicht, auf jeden Fall 'in public') wenn ich ängstlich oder nervös bin. Am liebsten würde ich alleine bei sich mit ein Bisschen Brot und Tee mich hinsetzen, aber in einer neuer Wohnung...mit gemeinsamer Küche...mit wenig Vorrat im Keller...ist es auch nicht so einfach. Ich muss mich wirklich bemühen, dass ich in den nächsten Tagen nicht verhungere, danach ist wahrscheinlich das schlimmste vorbei.
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